Die Zeiten heller Werbeanlagen sind langsam vorbei.
Lichtverschmutzung wir immer mehr zum Thema.

Die Zukunft wird grün. Mit reduzierter Lichtverschmutzung. Tatsächlich sträubt sich der ein oder andere noch einzusehen, daß man Prioritäten in Sachen Lichtwerbung überdenken muss. Dabei ist es mehr als notwendig sich für die Zukunft Gedanken zu machen. Im Sinne der Tierwelt. Aber auch im Sinne der menschlichen Gesundheit. Städteplaner sind schon lange dran die Lichtemission im Stadtraum zu steuern. Immer öfter werden Nachweise bei Bauanträgen für Werbeanlagen benötigt, die nachvollziehbare Angaben zum eingesetzten Licht machen.

4 Argumente für Licht in der Werbung

  • weit sichtbar
  • schneller sichtbar
  • Licht leitet Menschen
  • freundliches Erscheinungsbild

Die Vorteile für Licht in der Werbung sind klar. Und begleiten uns schon seit es Elektrizität gibt. Früher war die Anschaffung einer Lichtwerbeanlage eine echte Investition. Mit der Entwicklung der LED Technik konnte sich früher oder später aber jeder eine Werbeanlage mit Licht leisten. Die Anfänge waren noch kostspielig und mussten gut argumentiert werden. Eine stetige Weiterentwicklung sorgte dann für einen stetigen Preisverfall. Das Fatale an der Sache war dann aber auch der Preisverfall. LED sind billig. Die Folge ist ein ein unkontrollierter Einsatz von Licht.

Licht verkauft mein Produkt

Sollte man meinen. Jedenfalls wenn man sieht wie unkontrolliert Licht eingesetzt wird.

Extreme in der Werbetechnik

  • unglaublich hell
  • extrem weiß
  • am liebsten groß

Genau das was wir heute unter Lichtverschmutzung verstehen. Die genannten Extreme sorgen für die Lichtemission, die in Zukunft gesteuert wird. Gesteuert werden muss.

Lichtverschmutzung: Unglaublich hell

Warum eigentlich hell? Auf die Frage gibt es mindestens zwei Antworten:

  1. Weil wir es können.
  2. Unvermögen der Techniker bzw. Erbauer
  3. Verkaufswahn der Hersteller

Wenn man die Entwicklung der Technik und die damit verbundene Preisentwicklung von Anfang an beleuchtet, bekommt man ein Gefühl dafür warum wir uns heute Gedanken machen müssen. Am Anfang stand ein ständige Preisverfall. Die kleinen Birnchen waren am Ende keine wirkliche Kalkulationsgröße mehr. Was die drei oben genannten Punkte erklärt. Es wurden LED eingebaut ohne sich Gedanken um Stromverbrauch oder Lichtmenge zu machen. Hauptsache homogen ausgeleuchtet und hell. Wobei „hell“ keine klare Definition besitzt und per Gefühl entschieden wird.

Zudem haben wir das Problem, daß sich plötzlich jeder berufen fühlt Lichtwerbeanlagen zu bauen. Die Umsetzung wird ja immer einfacher. Selten macht man sich aber mit der Technik vertraut und ermittelt optimale Werte. Auch da gilt: Hauptsache homogen und hell.

Nicht verheimlichen darf man die Verkaufsstrategien der Hersteller und Händler. LED sind billig. Also muss ich viel verkaufen. Da gehört dann hell zum Verkaufsargument. Man muss da immer im Hinterkopf haben, daß wir uns preisliche und in Sachen Stromverbrauch immer unter dem Niveau klassischer Anlagen mit Röhren bewegen. Es macht also auf den ersten Blick nichts den Argumenten der Hersteller und Händler zu folgen.

Lichtverschmutzung: Extrem weiß

Die schrecklichste Entwicklung im Stadtbild. Die LED Technik bringt uns das „andere“ Licht. Grell weiß. Anfänglich bestimmt technisch bedingt. Aus Sicht der Werbetechniker und Kunden aber wohl eher, weil man sich von anderen Werbungen absetzen konnte. Während wir Innenstädte von früher eher in weichem Licht kennen, erleben wir heute Innenstädte als reine technische Einrichtungen. Das ist eigentlich gar nicht förderlich für eine Verkaufsstelle. Der Mensch kauft nach Gefühl, nicht rational. Die Spirale dreht sich aber immer weiter weil keiner ins Hintertreffen kommen möchte.

Lichtverschmutzung: Am liebsten groß

Das ist eine weitere Entwicklung für Werbung. Groß. Riesig. Mit heutigen LED und der Spannrahmen-Technik kann man fast grenzenlos Flächen beleuchten. Man sieht sogar ganze Hallen die flächig beleuchtet werden. Unternehmen wie Obi oder Ikea bauen riesige Türme mit großen leuchtenden Flächen die man schon aus extremer Entfernung ausmachen kann. Ob da jetzt ein echtes Konzept dahinter steckt, was eine wirtschaftliche Notwendigkeit nachweist wird wohl ein Geheimnis bleiben.

Lichtverschmutzung: Die Zukunft

Was erwartet uns in der Zukunft?

  • Lichtkonzepte
  • Lichtnachweise
  • maßvoller Einsatz
  • weitere technische Innovationen

Es wird sicher nicht ausbleiben. Wir müssen uns Gedanken machen wie man Menschen- und Tierschutz mit der Lichtwerbung unter einen Hut bringt. Die Verpflichtung Nachweise für Lichtemission vorzulegen wird in Kürze zur Normalität gehören. Heut stellt sich noch die Frage wer passende Konzepte erstellen kann und darf. Und wer das kontrollieren kann. Es wäre schon ein echter Schritt, wenn Hersteller, Händler und Werbetechniker an einem Tisch sitzen und die gegenseitigen Anforderungen kennen. Herstellern und Händlern muss man erst mal den Vorwurf machen, die falschen Verkaufsargumente zur Verfügung zu stellen. Dem Werbetechniker im Gegenzug, daß die Kenntnis der Technik oft fehlt und man mit den falschen Kriterien an den Bau der Anlagen geht. Für die Zukunft kann man davon ausgehen, daß wir uns wieder auf weniger Licht besinnen und daß man mehr warmweiß als kaltweiß einsetzen wird. Am Ende erzeugt man den Nebeneffekt, daß weniger Zulauftechnik benötigt wird und der Stromverbrauch deutlich gesenkt wird.