Fast schon tägliche Arbeit. Beim Verkleben von Folien saubere Kanten schneiden. Und dann sind da auch noch Fensterrahmen.

Entspannt Kanten Schneiden. Oder freihändig? Ja, kann man machen. Eine ruhige Hand vorausgesetzt. Idealerweise nutzt man ein Lineal. Bei Fensterrahmen ist die Dichtung das Problem. Die Dichtungen sind nie wirklich grade. Und oft aus Silikon, was dann weitere Probleme mit sich bringt. Ein Lineal hat jeder im Werkzeugkasten. Leider nie in der Länge die man wirklich braucht. Zu lang ist schon mal direkt blöd. OK: Passt dann auch nicht mehr in den Werkzeugkasten. Zu kurz würde gehen. Aber so ganz ohne Ansätze ist auch das nicht mal eben gemacht. Es wird ja genau dann ärgerlich, wenn´s am Ende der Arbeit schief geht. Damit ist dann alle Arbeit davor auch hinfällig. „Vielleicht sieht´s der Kunde ja nicht“ ist für einen Fachbetrieb sicher nicht das Erstrebenswerte. Und wer kennt das nicht. Der Kunde schaut als erstes genau da hin.

Werkzeuge lieben Spezialisten

Und sie finden uns. Ganz sicher. Das letzte Werkzeug was mich gefunden hat ist ein Hyper-Spezial ausfahrbares Anlegedings mit Schneidekante. Wer einen besseren Namen hat darf es gerne anders nennen. Der Hersteller nennt das YelloSlipCut. Aber was genau ist daran Hyper-Spezial? Das spezielle ist die Flexibilität für ein und dieselbe Tätigkeit. Schneiden in alle Richtungen. Oben. Unten. Rechts. Links. Die Größe so, daß man kleine Flächen bearbeiten kann, aber auch große. Ohne Ansätze.

Frei einstellbar, weil Messen eine Frage der Einstellung ist.

Ausfahrbar, damit man den Abstand zu Kanten anpassen kann. Jeder Jeck ist anders und jeder hat andere Vorlieben. So nah wie möglich an die Dichtung. Lieber einen kleinen Abstand, sieht ja sauberer aus. Oder noch besser einen gewollten Spalt von paar cm. Wir müssen es umsetzen. Lassen wir es uns mal durch den Kopf gehen. Sichtschutzfolie an 8 Fenstern ist bereits verklebt. Wir ersparen uns mal die Angabe der exakten Größe. Der Kunde möchte rundum einen Zentimeter Spalt zum Rahmen. Heißt, wir messen alle Seiten, markieren den Zentimeter und legen das Lineal an. Könnte ein Lineal mit Antirutschbeschichtung sein. Fakt ist, das Lineal ist sicher zu kurz und muss mindestens einmal verschoben und wieder angelegt werden. Das Hyper-Spezial Dings hat einen Schraubgriff, eine Skala und einen beweglichen Schlitten. Nach Skala gefordertes Maß einstellen. Fertig. Was Montags passt, passt auch noch am Dienstag. An jedem Fenster gleich. Problemlos reproduzierbar.

Kanten schneiden mit rollbarem Anschlag, damit es sauber und ohne Spuren läuft.

Das Maß ist eingestellt und wir haben den exakten Abstand von den Anschlagrollen bis zur Schneidekante. Die Anschlagrollen sind Kugellager die weder eiern noch haken. Der Abstand ist so bemessen, daß man das Werkzeug kippelfrei bewegen kann. Jetzt nur noch das Messer anlegen und das Gerät am Rahmen vorbei ziehen.

Schneideleiste aus Metall

Das Messer wird an einer Schneideleiste aus Metall geführt. Da wird nichts abnutzen. Und man kann auch nicht rein schneiden. Das Ich hab kein passendes Werkzeug dabei Werkzeug ist ja oft mal der Rakel. Messer dran vorbei gezogen, leider in die Kante geschnitten. Was man spätestens beim nächsten Folien rakeln sieht. Hier haben wir eine saubere und unkaputtbare Kante die exakte Schnitte zulässt. Das exakt muss da mal betont werden. Die Leiste ist so ausgeführt, daß man auch gut in die Ecken kommt. Das Werkzeug ist beidseitig exakt gleich nutzbar.

Und sonst so?

Das Teil kommt in einer Box, die vor Staub schützt und für Langlebigkeit sorgt. Auf der Rückseite ist eine rutschfähige Beschichtung angebracht, für fluffige Bewegungen. Es gibt sicher noch andere Einsatzmöglichkeiten, die sich im Laufe der Zeit entwickeln. Innenkanten bei Möbelfolierungen fällt mir da als erstes ein.

Zeit gespart. Kunde zufrieden. Geld verdient.

Ist das jetzt eine Win/Win/Win Situation? In jedem Fall ist das ein Hilfsmittel was sich vom ersten Job an lohnt. Ein-zweimal ausprobiert geht es entspannt auf die Baustelle.

Nochmal zum Mitschreiben die wichtigsten Eigenschaften:

  • frei einstellbar, damit jeder Kundenwunsch möglich wird
  • eingravierte Skala, um jederzeit Maße wiederholen zu können
  • rollbarer Anschlag. So gibt es keine Spuren auf dem Rahmen
  • rutschige Auflage, für fluffiges Arbeiten

Neben den großen Rakeln gehört der Apparat ab sofort in meine Verklebe-Kiste, wenn es um Fensterbeschichtung geht. Ich spare eine Menge Zeit, weil ich die 8 Fenster mit je 4 Seiten nicht einzeln messen muss. Das sind immerhin mindestens 32 Messungen plus die Anzahl Messungen die ich das Lineal nachschieben muss. Ich spare also in dem Fall 32 Messvorgänge, aber auch 32 Fehlerquellen. Zeit ist Geld. Reklamationen auch. Den Rest muss ich wohl nicht erklären. Zudem ist ein zufriedener Kunde einer der mich weiter empfiehlt.

Am Ende zählt dann das gute Gefühl eine perfekte Arbeit in die Stadt gemeißelt zu haben.