Die PSI 2024, die Leitmesse für die Werbeartikelwirtschaft in Europa, hat am 9. Januar mit viel Schwung das Messejahr in Düsseldorf eröffnet. Mit einem ausverkauften Ausstellerbereich, einem erneuten Anstieg der Besucherzahlen und einer positiven Stimmung unterstrich die PSI nicht nur ihre Bedeutung im Markt, sondern auch die Widerstandsfähigkeit und Innovationskraft der Branche.

PSI 2024: Aufwind spürbar

567 Aussteller (im Jahr 2023 waren es 463) aus 29 Ländern füllten die Hallen 9 und 10 bis zum Rand, und 11.003 Besucher aus 69 Ländern (im Jahr 2023 waren es 10.509) markierten den Auftakt für das neue Werbeartikeljahr. Dies spiegelt die Bereitschaft der Branche wider, gemeinsam Krisen zu bewältigen. „Die PSI hat sich in der heutigen Zeit etabliert, in der es nicht immer nur darum geht, höher, schneller, weiter zu kommen, sondern um Authentizität, Innovation und Zusammenhalt“, resümiert Michael Köhler, Geschäftsführer von RX Deutschland, dem Veranstalter der PSI.

„Ich bin total überwältigt von der positiven Resonanz unserer Aussteller und Besucher:innen. Sie zeigt, dass wir mit unserer Vision einer Neupositionierung von Werbeartikeln auf dem richtigen Weg sind. Das ist nur mit einem so außergewöhnlichen Netzwerk von PSI-Partnern und Freund:innen möglich.“

PSI Director Petra Lassahn

Premiere: PSI Partnerland Niederlande

Als Symbol für die internationale Zusammenarbeit stand erstmals das Partnerland Niederlande im Mittelpunkt, das unter anderem mit einer eigenen Sonderfläche – dem Dutch Pavilion – auf der PSI sichtbar war. Ein Pilotkonzept, das nach Ansicht von Joop van Veelen, dem Verbandsvorsitzenden des niederländischen Branchenverbandes PPP (Promotional Products Professionals), erfolgreich war. Sein Fazit: „Die große Internationalität war ein großer Vorteil für uns. Besonders im Hinblick auf Themen wie Nachhaltigkeit sowie rechtliche Grundsätze und Regulierungen auf europäischer Ebene müssen wir immer auf dem neuesten Stand sein, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Daher sind internationale Partnerschaften und der Austausch auf dieser Messe immens wichtig.“

Stimmungsbarometer steht auf „Zuversicht“

Nicht nur in Deutschland und den Niederlanden, sondern auch europaweit ist die Branche für das laufende Geschäftsjahr optimistisch. Dies zeigt sich in den Ergebnissen des PSI Branchenbarometers, das zur PSI 2024 neu aufgelegt wurde. Laut einer internationalen Umfrage im PSI-Netzwerk erwarten die Teilnehmer für 2024 europaweit eine durchschnittliche Umsatzentwicklung von +4,5 Prozent.

Personal, Preise, Wettbewerb: diese Aufgaben warten

Auf der anderen Seite zeigt das Branchenbarometer auch die größten Herausforderungen auf, die es zu bewältigen gilt. 70 Prozent der Befragten nannten die Preissensibilität der Kunden als ihre größte Herausforderung, gefolgt von zu hohen Nebenkosten (61 Prozent), Wettbewerb (49 Prozent) und Schwierigkeiten in den Lieferwegen und der Logistik (42 Prozent). „Das Thema Preissensibilität ist im Bereich Kugelschreiber immer präsent“, bestätigte unter anderem Alexander Ullmann, Geschäftsführer von uma, relativierte jedoch: „Die Kunden sind aber bereit, für Nachhaltigkeit mehr auszugeben. Gleichzeitig steigt so aber die Beratungsintensität.“ Hierfür ist qualifiziertes Personal erforderlich, das – laut Marcus Sperber, Geschäftsführender Gesellschafter von elasto – schwerer zu gewinnen ist: „Aktuell besteht für uns die Herausforderung darin, qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Daher sind wir darauf angewiesen, Prozesse zu automatisieren bzw. zu digitalisieren. Dies sind Fokusthemen, an denen wir bereits arbeiten, um Aufträge vollständig zu automatisieren.“

Ein Thema, das im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit, Kosten und Personal sowie der Nachvollziehbarkeit von Lieferketten diskutiert wurde, ist die Zukunftsfähigkeit von Europa als Produktionsstandort. Für Daniel Jeschonowski, Geschäftsführer von Senators, ist dies eine Herzensangelegenheit: „Das Thema Standort Deutschland mit 300 Beschäftigten ist für uns keine Modeerscheinung, sondern Strategie und Mission. Wir produzieren dort, wo unsere Kunden sind: Im Herzen Europas.“

Messestand auf der PSI 2024
Ein schweizer Messer entsteht.
Textil Campus PSI 2024
Airbrush auf einer Base Cap

Lobbyarbeit für die Branche

Es gibt jedoch auch Herausforderungen, die speziell den deutschen Markt betreffen. „Wir haben ein Riesenproblem mit der aktuellen politischen Situation. Der Fokus liegt nicht auf dem billigsten Produkt, sondern auf dem attraktivsten, und dies ist nicht unter zehn Euro erhältlich. Damit fallen wir aus der steuerlichen Betrachtungsweise. Hier bedarf es einer Korrektur“, so Tobias Köckert, Geschäftsführer von Mahlwerck Porzellan. „Wir haben in Deutschland ein Bürokratiemonster“, bekräftigte auch Steven Baumgaertner, CEO von Cyber-wear. Er wünschte sich von der Politik ausdrücklich weniger Vorschriften und mehr Unternehmergeist.

Markus Herbrand, MdB und Finanzpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, sowie Manfred Todtenhausen, MdB und Mitglied des Wirtschaftsausschusses des Deutschen Bundestages, stellten sich der Diskussion auf der PSI im Rahmen der Eröffnung sowie bei einem Unternehmergespräch.

Finanzexperte Herbrand zeigte Verständnis für den Unmut, verwies aber auch auf erste Schritte in die richtige Richtung. „Es ist seit dem vergangenen Jahr durchaus etwas passiert. Wir haben beispielsweise das Bürokratie-Entlastungsgesetz auf den Weg gebracht, in der Steuergesetzgebung Maßnahmen ergriffen und im Wachstumschancengesetz Entlastungen von rund sechs Milliarden Euro vorgesehen.“ Er räumte ein, dass noch mehr passieren könnte, warb aber auch um Verständnis dafür, dass Probleme, die nicht alle in den vergangenen zwei Jahren entstanden

PSI 2025, der Termin steht

Auch 2025 wird es eine PSI geben. Nach heutigem mit erweiterte Fläche um der Entwicklung Rechnug zu tragen. 

Termin 2025: 7. – 9. Januar 2025
Ort: Düsseldorf, Messegelände Hallen 9-11

https://www.psi-messe.com/de-de.html