MaCal 9800 Cast | Erfahrung aus der Praxis

Mit Erfahrung in Sachen Mactac Folien kann ich sicher dienen.  MacTac verfolgt mich mein ganzes Werbetechniker Leben. Die Serie 9800 in der damaligen kalandrierten Version war meine Brot und Butter Folie. Am Anfang gab es gar keine großen Vergleichsmöglichkeiten. War auch nicht nötig. Die Folie war verlässlich, farbecht, gut zu schneiden und zu entgittern. Beim Verkleben sehr sehr gutmütig. Und wirkliche Alternativen waren rar. Oder kaum zu bezahlen. Internet gabs noch nicht, also fehlte auch die Möglichkeit der „mal eben“ Information. Einziger spontaner Kontakt zu Herstellern oder Händlern waren Fachmessen.

Kalandriert oder gegossen? 

Mir wurscht. Die Folie soll kleben. Beim Verarbeiten nicht nerven und nächstes Jahr immer noch gut aussehen. Lieferfähigkeit und die Tatsache, daß man die Farben auch in der Serie behält, waren viel wichtigere Faktoren. Für echte HighEnd Anwendungen wie Tanklaster usw. hat man sowieso auf was anderes zurückgegriffen. Die Vorzüge gegossener Folien lagen auf der Hand. Waren/sind aber im Tagesgeschäft meist unnötig. 

 

Sieben Dinge, die eine Folie für
Werbetechniker können sollte

  1. Gut zu plotten
  2. Einfach zu entgittern
  3. Gutmütig beim Verkleben
  4. Sichere Haftung auf dem Untergrund
  5. Farbechtheit über den Nutzungszeitraum
  6. Formstabilität
  7. Gute Wiederablösbarkeit

 

 

HAUPTMERKMALE –
Angaben des Herstellers

  • Sehr gute Verformbarkeit bei der Verklebung über Nieten und in Sicken
  • Kennzeichnungsfolie in Premiumqualität mit einer großen Auswahl an leuchtenden, opaken und langlebigen Farben
  • Hochwertige Pigmente und ein Lösemittel-Klebstoff verhindern das Ausbleichen der Farben, das Ablösen der Kanten, sowie Risse und Schrumpf.
  • Störungsfreies Schneiden und Entgittern auch von kleinen Buchstaben dank perfekt gesteuerter Silikonisierung sowie einer verbesserten Kohäsion.

 Zeit ist Geld

Die ersten drei Eigenschaften sind unsere tägliche Arbeit. Fehlt eine der Eigenschaften oder ist nur teilweise vorhanden, sind wir nicht mehr in der Lage unsere Arbeiten zu kalkulieren und zu planen. Eine gute Plotterfolie ist einschätzbar und durchweg mit sinnvollen Parametern zu schneiden. Die präzise Fertigung der Folien ist der Garant dafür, daß wir tatsächlich Arbeiten reproduzieren können. Im Idealfall kann ich alle Farben mit den gleichen Plotterparametern wie Andruck, Geschwindigkeit und Messertiefe schneiden. Das Entgittern sollte direkt danach oder aber auch nach Tagen ohne hakeln funktionieren. Der Hersteller gibt zwar oft an, daß man zügig nach dem schneiden auch entgittern soll. Im Tagesgeschäft, gerade bei kleinen Betrieben, wird das aber nur selten auch möglich sein. Und ich sehe das auch als eine Ausrede, bzw. eine Angabe die man vorsichtshalber macht, um nicht in die Haftung zu gelangen. Schließlich müsste man bei anderen Angaben auch ermitteln wie lange nach dem schneiden ein Entgittern möglich wäre. 10 Tage? 11? Halbes Jahr? Im Reklamationsfalle wären Angaben kaum zu überprüfen. Die Erfahrung aus der Vergangenheit zeigt jedenfalls, daß Material auch mal stehen kann bevor es weiter verarbeitet wird. Das gilt jedenfalls für die Folien die ich hauptsächlich verwende. Mac 9800 und Avery 777.  

Beim Verkleben hilft uns eine Folie, die man auch mal wieder ein Stück lösen kann. Die beim zufälligen aneinanderhaften zu retten ist. Die mit einer Übertragungsfolie oder einem Übertragungspapier harmonisch zusammenarbeitet. Der ganze Verklebevorgang kann ja nicht nur aus Aufpassen und Beachten bestehen. Am Ende zählt das fertige Ergebnis in einer sinnvollen Zeit. 

Der spontane Job

Man lernt sein Material unter Druck und im echten Einsatz am besten kennen. Die vielen Versuche für die Tonne sind nichts gegen eine echte Erfahrung unter Auftrgsdruck. 

Der aktuelle Job für meine geschilderten Erfahrngen kommt von einem sehr zufriedenen Handwerker mit klarer Farbvorgabe. Genau die Farbvorgabe war Grund für den Wechsel zu mir. Der Kollege vorher hatte keine Kenntnis oder wollte sich nicht bewegen. Jedenfalls wurde ich für die Farbe in einem Farbfächer der MaCAL 9800 Pro fündig. 9839-30 – Dark Violet um genau zu sein. Alle Aufträge unspektakulär abgewickelt. 

Für den neuen Auftrag sollte es das Pendant aus der Cast Serie sein. Ich hatte in Sachen Verarbeitung bisher keine Beanstandungen an die CAST Serie. Ich nutze zwar als Hauptfolie die 777 von Avery. Aber bei manchen Farben braucht es Alternativen. Die CAST kommt aus dem gleichen Haus, vielleicht sogar von der gleichen Maschine. Die 9837-130 Dark Violet soll es sein. Optisch gleich. Der Name stimmt. Der Farbcode, na ja. Auf was soll man noch alle achten. Der 39 er Bereich bei der kalandrierten ist den Blautönen vorbehalten. Bei der Cast irgendwie auch. Bis auf ein paar Ausnahmen. Und das Kürzel SL habe ich zum einen nicht erwartet und zum anderen auch übersehen. 

 

Plotten der 9800 Cast

Mal abgesehen davon, daß ich die Bezeichung SL übersehen habe, kann ich  mich nicht an irgendwelche Probleme mit ebendiesen Folien aus dem kalandrierten Bereich erinnern. Die „normalen“ Cast waren eine Wonne in Sachen schneiden. Die SL machte da auch keine Ausnahme. Meine früheren Erfahrungen die mich zum Wechsel gezwungen hatten, scheinen völlig überholt. Die Veränderungen der kalandrierten Variante, aus welchen Gründen auch immer, taten der Folienserie jedenfalls nicht gut. Schneide- und Entgitterprobleme gaben sich die Klinke in die Hand. 

Verkleben der Macal 9800 Cast Plotterfolie
Macal Cast 9800 SL Farben

9800 SL

Sowohl bei der kalandrierten Serie 9800 Pro, als auch bei der Serie 9800 Cast setzt man bei verschiedenen Farben auf die technische Erweiterung „SL“. Für die Verarbeitug ist vorrangig wichtigm, daß die Folien einen weißen Kleber haben. Also für Innenverklebung bei Glas nicht geeignet. Der Grund wird wohl die schlechte Deckung des Grundamterials zu sein, was sich bei Arbeiten auf dunklen Untergründen stark bemerkbar macht. Bei der kalandrierten Folie waren es 9 Farben, die durch eine seht hohe Leuchtkraft auffielen. Bei der gegossenen Varioante sind es mit 16 Farben fast doppelt so viele.

Einreißen beim Entgittern der 9800 cast SL

Fluffiges Entgittern oder SL

Damals habe ich den Fehler immer an der Technik gesucht. Und nicht nur ich. Alle Tips gingen in Richtung Messer und Plotter. Am Ende brachte der Wechsel zu einer anderen Serie (Avery 700) die Erlösung. Das größte Problem war, daß man sich auf Parameter nicht verlassen konnte. Das ist mit der Cast völlig anders. Und die kalandrierte Variante ist da mittlerweile auch wieder problemlos. Ich entgittere immer volle Breite und meist direkt auf der Maschine. Da muss das fluppen. Und das tuts. Der Plotter schneidet mit extrem geringem Andruck. (Mimaki Plotter, original Mimaki SPB-0030-2) Bei normalen Raumtemperaturen kann man das überschüssige in ganzen Bahnen so abziehen. Perfekt. Wäre da nicht SL. Die Folie ist zwar genauso gut zu schneiden. Beim entgittern reißt die aber an entscheidenden Stellen ein. Was ein abziehen in ganzen Bahnen erschwert bzw. verlangsamt. 

Wasser am Liner

Ups. Wasser am Liner mag die Folie gar nicht. Nur kurz ein paar Tropfe, woher auch immer die kommen. Papier abgezogen und die Beschichtung bleibt hängen. Blöd. Mitten auf den Klebefläche kleine runde Tatschen Papier. Nervig. Bei den alten Folien war das völlig egal. Die konnten auch mal auf den nassen Boden fallen und waren weiter gut abzulösen. Ich denke das ist den Kosten in der Herstellung geschuldet oder wegen mir auch der REACH-Verordnung. 

Fazit zur MAC 9800 CAST

Im Moment häufen sich Reklamationen kleinerer Ablösungen bei meiner Stammfolie Avery 777. Die ich, seit es sie gibt, immer unter den gleichen Voraussetzungen einsetze. Da kommt die MAC 9800 als Alternative ins Spiel. Auch das beobachte ich. Grundsätzlich kann ich mich nicht zwischen den beiden entscheiden. Die Mac kommt meist ins Spiel, wenn es um bestimmte Farben geht. Die 777 weil der Mensch ein Gewohnheitstier ist. Mal sehen wie sich das entwickelt. Das wird man dann hier mit einer passenden Ergänzung lesen.