CorelDRAW und KI – Wie passt das zusammen?

Kann CorelDRAW KI? Es ist ja so, daß schon länger von Softwareprogrammierern das Schlagwort „KI- unterstütz“, oder ähnliches, kursiert. Dabei geht es dann mehr um einzelne Funktionen die auf etwas ähnliches aufsetzen, was wir heute unter KI verstehen.

KI heute bringen wir gerne mit Automatismen in Verbindng, die den User als Profi dessen da stehen lassen sollen, was sie dort eingeben. Oder KI nimmet einem Arbeit ab, die den User erst jetzt in die Lage versetzen, Arbeiten zu erledigen, an denen sie früher verzweifelt sind. Aus Wissensgründen oder aus Zeitgründen. Das Freistellen in Bildbearbeitungsprogrammen ist sowas. Was früher mit Arbeit und echtem Softwarewissen verknüpft war geht heute fast schon auf Knopfdruck.

Die ewige Suche nach Professionalität

Muss man leider sagen. Man verbringt unendlich viel Zeit in die Suche nach was auch immer, um nach außen Professionalität zu signalisieren. Wer keine Ahnung von Fotografie hat und kein Auge für Proportionen bedient sich in Bilddatenbanken. In der Hoffnung ein professionelles Bild zu nutzen. Wer nicht in der Lage ist zu zeichnen sucht nach Grafiken, am liebsten direkt als Vektorgrafik. weil man vielleicht vom korrekten und sinnvollen Vektorisieren auch nichts versteht. Die KI ist jetzt der große Hoffnungsträger, die Suche zu beschleunigen, seine Grundprobleme auf andere Weise zu lösen.

Der Wert von Grafik und Bild

Wenn wir Automatismen nutzen, verliert die Arbeit an Wert. Jedenfalls wird das von den Kritikern gerne so dargetellt. Dabei misst sich der Wert einer Sache an anderen Faktoren. Wenn der Einsatz der Erzeugnisse für den Kunden das bringt was er sich vorgestellt hat ist der Wert sicher höher zu bemessen, als wenn die Sache dem Zweck nicht dient. „KI unterstütz“ als Wertgrundlage ist nur eine Ausrede. 

Am Ende ist es eine Frage der Kommunikation. Wie man kommuniziert. Wer kommuniziert. Wer sein Handwerk versteht kann immer sagen wie es gemacht wird. Auch an welcher Stelle einen KI unterstützt. Der Schlosser in der Autowerkstatt wird ja auch nicht schräg angeschaut, weil er zum lösen von Schrauben einen Schlagschrauber nutzt. 

 

Gedanken zur KI Part 1

ChatGPT war ne halbe Stunde online, da war ich auch schon eingeloggt. Was für ein Schritt in die Zukunft. Kaum auszudenken wo das noch hinführen wird. Bilder KIs waren dann auch schnell mal besucht. Und probiert ohne Ende.

Und nun?
Wir sind über 2 Jahrer weiter. Und so weit gekommen, daß Gesetzgeber anfangen Regeln zu erstellen. Auch bei der KI ist es natürlich so, daß es sonnige aber auch schattige Seiten gibt. Und in vielen Bereichen Ernüchterung. Am Anfang war man noch begeistert, hat über viele offensichtliche Probleme fürs Tagesgeschäft hinweg gesehen. Schließlich ging es schnell. Mit Abstand betrachtet aber oft auch nicht gut. Viele scheinen schnell zufrieden, weil es ja eine flotte Maschine besser macht als man selbst. Aber nüchtern betrachtet sind wir plötzlich Geißel einer Interpreation die unseren ursprünglichen Wunsch  nicht erfüllt. Und vor allem nicht den der Kunden. 

Interpretation einer Maschine

Was anderes ist es ja auch nicht. Eine Interpretation eines Textes, den wir zur Verfügung stellen. Und die Interpretation sieht ständig anders aus. Man hat also nie eine Chance direkt ein Ergebnis zu bekommen, was wir uns gewünscht haben. Ja, oft reicht es. Oder man glaubt es reicht. Mehr aber auch nicht. Es ist sogar so, daß wir KI inflationär einetzen und dem Kunden dann die Qual der Wahl überlassen. Weil der User vielleicht selbst nicht wirklich zufrieden und auch überfordert ist. 

Vorteil KI – Ausprobieren mit schnellen Ergebnissen

CorelDRAW und KI: Alpaka magenta auf gelbem Grund
Alpaka gelb auf cyan Grund
Alpaka cy an auf magenta Grund

Das muss man sich schon eingestehen. Die KI verführt zum Ausprobieren. Und auch mal abstrakter zu denken. Würde man das alles zu Fuß machen ist jeder Tag zu kurz. Wie gut die Inhalte später zum Projekt passen ist viel Übung und am Ende auch Tolleranz und Glück. Schließlich muss es auch dem Kunden gefallen. Und vor allem muss es, dem Zweck entsprchend, auch ausgegeben werden können. 

CorelDRAW und KI

Jetzt Fische bei de Butter. Kann CorelDRAW KI? Klares Jein. CorelDRAW selbst ist nicht in der Lage selbst Inhalte per KI zu generieren. Man könnte jetzt sagen, mit CorelDRAW arbeiten schließlich Profis, die wissen wie es geht. Um KI zu nutzen muss man seinen weg finden. Auch das in CorelDRAW beworbene Tool VectorFX ist in erster Linine eine Stand Alone Anwendung. Die aber eben Grafikdaten erzeugt die in den Corel Anwendungen weiter verarbeitet werden können. 

Alles so schön bunt hier

Das ist es, womit die KIs auf sich aufmerksam machen. Buntes Zeug, wofür man auf üblichem Wege Tage benötigt, auf Knopfdruck. Was davon vernünftig weiter zu verarbeiten ist kommt auf die spätere Anwendung an. Aber das hört sich immer ein wenig nach Anwaltssprech an, damit man sich nicht festlegen muss.

Wir legen uns fest

Ich möchte eine plottfähige und einfarbige Grafik. Brauch ich für ein T-Shirt und da ist der Plottstil trotz der heutigen DTF Möglichkeiten wieder hip. Mein ständiges Versuchsobjekt für alles ist ein Kopf von einem Mops. Hab ich mich irgendwann mal drauf festgelegt, was am Ende dann wirklich zeigt, welchen Weg man wofür nutzt. Bei einer der letzten CorelDRAW Schulungen die ich gegeben habe, war die Grundlage ein KI generiertes Bild, was ich mit relativ einfachen Bordmitteln runter gerechnet und vektorisiert habe.

Handwerker mit sechs Armen, erzeugt mit einer KI

Welche KI für CorelDRAW?

Mögliche KIs, die uns bei der Arbeit mit CorelDRAW unterstützen können, gibt es reichlich. Und es kommen immer mehr dazu. Am besten unterliegt man nicht direkt jedem Versprechen und beschränkt sich auf ein paar ausgewählte.

Meine Arbeiten erledige ich in der Regel mit Gemini. Ich vergleiche aber auch viele Dinge mit ChatGPT. Einfach um am Ball zu bleiben und die Entwicklung zu verfolgen. Für direkte Vektoren kommt VectorFX zum Einsatz.

 

Bilder und Grafiken für/mit CorelDRAW

Mops Grafik, erzeugt mit Gemini

Prompt:

Ich benötige eine Vektorgrafik für einen Schneideplotter. Das Design soll ein Kopf eines Mops sein, dargestellt durch schwarze Linien und Flächen auf weißem Hintergrund. Bitte stelle sicher, dass die Linien klar und deutlich sind und keine überflüssigen Details enthalten.

Für den Prompt habe ich in einem anderen KI Chat erfragt, wie man den anlegen soll
um das Ergenis zu erhalten.

 

Vektor FX erzeugt per Prompt direkt fertige Vektordaten. Man muss also „nur“ noch einen Prompt entwickeln, der die KI dazu animiert meine Wünsche zu erfüllen. Und damit ich direkt vergleichen kann habe ich die Aufgabe auch an ChatGPT und Googles Gemini gestellt. Die beiden letzten generieren allerdings reine Bilddaten. Die wiederum müssen dann in CorelDRAW noch vektorisiert werden, was weitere Erfahrung mit eben diesem Tool voraussetzt. Denn das bestens weiterverarbeitbare Ergebnis fällt auch durch automatsiertes Vektorisieren nicht vom Himmel.

Atomstrom für KI Rechenzentrum

Gedanken zur KI Part 2

Der Bedarf an Energie für KI Berechnungen ist in aller Munde. Wenn man dann bedenkt wie viele Anfragen „nur mal so“ gestellt werden, kann man sich vorstellen inwieweit wir über das Maß hinaus schießen. Zumal viele KI Anwendungen kostenlos sind.

Fragt man ein beliebige KI nach der Problematik bekmmt man als Antwort mit seinen Anfragen maßvoll umzugenen, damit nicht nur Energie in Form von Strom gepsart wird, sondern auch Wasser. Man findet Berechnungen, wonach eine einzelne Anfrage an eine KI so viel Wasser kostet wie der durchschnittliche Tagesbedarf eines Menschen.

In krassem Gegensatz dazu steht die Empfehlung viel auszuprobieren um den besten Wege zu finden ein Prompt zu generieren. Die Krux: Man kann keine Anfrage reproduzieren. Was dadurch erklärt wird, daß die KI permanent weiter lernt und immer neue Interpreatationen einbaut. Was am dann zu immer neuen Anfragen führt. Entweder, weil einem das Ergenis dann doch nicht so passt. Oder weil man glaubt es gehe noch besser.

VectorFX in Aktion für CorelDRAW Daten

VextorFX für CorelDRAW in Aktion.

Was genau passiert. Eins vorweg. VectorFX speichert ne Menge Zeug auf dem Rechner. Gefühlt gibt es trotzdem einen Unterschied zwischen den Berechnungen, ob man offline oder online arbeitet. Was genau VectorFX als Gundlage für die Berechnung nutzt bleibt unklar.
In dem Tool werden genauso Prompts verlangt wie in anderen Bild KIs auch. Man erklärt dem Tool was man haben möchte. In einem separaten Fenster gibt man an was man nicht haben möchte. Nach der Prompteingabe kann man mit Schiebereglern verschiedene Angaben machen die man vom automatischen Vektorisieren auch kennt. Ebenfalls wählt man die Detailgenauigkeit mit einem Schalter. Und damit auch die nötige Rechenleistung. In der Regel kann man da die schnellere Variante nutzen. Man will ja was sehen. Die Option Seed gibt Varianten aus, ohne den Prompt ändern oder anpassen zu müssen. Das kennt man in CorelDRAW auch von dem „Zufällig“ Button bei den Füllmustertransparenzen. 

Wir brauchen Ergebnisse

Mal abgesehen davon, daß es Spaß macht die Maschine zu was auch immer zu nötigen, sind die Ergebnisse nur auf den ersten Blick das, was ich mir vorstellen. Ja, man bekommt Vektordaten im SVG Format. Und die Grafiken machen auf dem Bildschirm einen guten Eindruck. Ansonsten ist das nicht ansatzweis das, was man sich unter einer Vektrografik vorstellt. In vielen Fällen gewinnt man den Eindruck eines schlecht vektorisierten Bildes aus irgendeinem Vektorisierungstool. Und ich denke, genau das ist es auch. Ein Bildgenerator mit einer automatischen Vektorisierfunktion. 

 

Vektoren, generiert per KI und in CorelDRAW importiert

Ergebnisse aus VectorFX

In CorelDRAW wird sichtbar, was die Grafik KI tatsächlich macht.
Die Grafiken bestehen aus vielen Artefakten, ähnlich wie nach dem automatischen Vektorisieren eines Bilder. Die Frage ist, ob die Daten unbrauchbar sind oder ob man seine Ansprüche runter schraubt. Am Ende ist das Tool inspirierende. Für eine professionelle Weiterarbeit ist aber noch einiges an persönlichem Einsatz nötig.
Der Versuch, die importierte Grafik direkt in CorelDRAW in ein Bitmaß zu wandeln und das dann durch den Tracer zu schicken brauchte schon mal direkt ein Ergebnis ohne Artefakte. 

Und die anderen so? ChatGPT oder Gemini

Wenn wir sowieso noch weiter optimieren oder sogar den bschriebenen Weg über ein Bitmap gehen müssne, dann kann man ja auch mal schauen wie der Umgang mit fen geläufigen KIs so funktioniert. Ich habe dazu die Maschinen mit den gleichen Prompts gefüttert und stark  unterschiedliche Ergebniss generiert. Während Gemini eigentlich in der ersten Variation auf den Punkt war (mit ein paar Abstrichen) hat Chat GPT immer noch was dabei gedichtet. Was auch manchmal ganz ordentlich war, aber nicht gefragt.

Mops Kopf, erzeugt mit Googles Gemini KI

KI generiert mit Gemini

Mops Kopf, erzeugt mit ChatGPT_DALLe Ki

Gleicher Prompt in ChatGPT

CorelDRAW und KI – Vorläufiges Fazit

Es tut sich jeden Tag eine Menge in Sachen KI. Deswegen nur ein vorläufiges Fazit. Ich denke, daß sich nicht nur an den Möglichkeiten eine Menge ändern wird, auch an der Einstellung dazu.
Im Moment sehe ich das so: die KI kann mit die Arbeit des Schreibens nicht abnehmen, weil ich da meinen eigenen Kopf habe. Die KI kann mich aber inspirieren.
Bei den Bildern und Grafiken ist das genauso. Die KI wird meine Arbeit nicht ersetzen. Jednfalls nicht so lange mein Anspruch ist wie er ist. KI macht aber Spaß und inspiriert. Was dem gesamten Vorgang gut tut.

Coming soon.

vectorfx

CorelDRAW