Lettering analog oder mit Grafiksoftware

Lettering ist wieder in aller Munde. Die Grafik besinnt sich zum Glück darauf, weg vom Perfekten zu kommen. Was waren das komische Zeiten, wo mit perfekten Verläufen und Schatten plastische Effekte so genau wie möglich erzeugt wurden. Ja sicher. Einer der Gründe war, daß die Werbetechnik in der Lage war das relativ günstig umzusetzen.

Lettering – aber schnell

Das könnte das maßgebliche Problem sein. Das viele Anwender glauben, alles würde ne Menge Aufwand bedeuten. Zugegeben. Der Weg dahin kann steinig sein. Es ist aber wie so oft. Alles steht und fällt mit der Kenntnis seiner Werkzeuge. Nützt aber nix. irgendwann wird man anfangen müssen. Jedenfalls wenn man sich vom „habe ich selbst gemacht“ Kunden distanzierien möchte.

Lettering im Umrissmodus
Die Umrissansicht einer Grafik Blockschatten und Transparenzen

Vektor oder Pixel?

Manchmal eine Glaubensfrage. Immer eine Frage was ich beherrsche. In der Werbetechnik wird es bestimmt in der Regel auf eine Vektorsoftware hinaus laufen, wie CorelDRAW, Adobe Illustrator oder Affinity Designer, um nur drei der Möglichkeiten zu nennen. Weil die Webetechnik nicht nur am Monitor arbeitet, sondern das Ganze auch ausgeben muss. Die meisten Maschinen bevorzugen Vektordaten. In welchem Format auch immer. Außerdem wird mit Größen gearbeitet, die mit Vektordaten deutlich flexibler zu bedienen sind.

Die Sache mit dem Probieren

Ausprobieren. Das ist der Schlüssel zur schicken Grafik. Und sich nicht bekloppt machen lassen. Nicht alles muss jedem gefallen. Und nicht alles muss am Ende auch perfekt sein. Im Gegenteil. Ein guter Weg ist, sich ein Werkzeug in der Software auszusuchen und damit auch die unmöglichen Dinge probieren. Der größte Fehler bei einer Ideenfindung ist, daß man immer wieder in Versuchung kommt ein anderes Werkzeug zu nutzen. Aber so wird dat nix. Ich nutze gerne zur Ideenfindung die Vektorpinsel in CorelDRAW: Und spiele erst mal mit immer dem gleichen Pinsel. In verschiedenen Stärken und Farben. Am Ende kommt da immer irgendwie eine Idee. Für die habe ich meistens auch direkt einen Plan fürs weitere Vorgehen im Kopf.

Analog oder Digital?

Man darf gespannt sein wie sich der Umgang entwickelt. Der Bleistift und das Blatt Papier sind immer noch das effektivste Werkzeug für den ersten Schmiss. Ein Scribble Buch wohl ein Begleiter genauso wie das Smart Phone. Dabei wäre es ja schön, könnte man das alles direkt in der Software erledigen. Am Ende ist vielleicht auch eine Frage des Anspruchs. Die Softwares haben jedenfalls einen guten Schritt in die Richtung getan. Freihand-Funktionen, druckempfindlich, auslesen der Stiftneigung und sogar Drehung sind heute möglich. Das ganze funktioniert dann auch mit Vektorpinseln. In der Theorie wird das Blatt Papier dann erst mal unnütz. In der Praxis ist aber das Feeling noch nicht zu ersetzen. Arbeitet man digital, ist die Stiftbewegung eine andere als beim Arbeiten auf Papier. Viele kleine Unzulänglichkeiten, die den Charakter der Handarbeite ja auszeichnen, nur schwer nachzuempfinden.

Ja, aber es kommt ja auch nicht immer auf jedes kleine Fleckchen an. Es wäre fatal, würde man die digitale Technik ignorieren, nur weil ein paar Dinge noch so einfach umsetzbar sind. In vielen Fällen kann ich Arbeiten abliefern die mich von meinen Mitbewerbern absetzen. Die gute Mischung wird es sein. Und das Wissen, wann ich direkt digital erfolgreich werde und wann nicht.

Mouse oder Grafiktablet?

Keine Glaubensfrage sondern eine Frage der Gewohnheit. Es gibt sicher Leute die mit einer Mouse so geschickt umgehen können, daß man an ein gutes Ergebnis kommt. Wenn man viel freihand arbeitet, macht es Sinn über ein Grafiktablet nachzudenken. Da reicht erst mal ein kleines. Das Arbeiten mit dem Stift macht vieles einfacher. Eben weil es wie malen mit dem Bleistift ist. Später wird man das ein oder andere Gimmick zu schätzen lernen. wie z.B. das Belegen von Stifttasten mit Funktionen. Wie bei mir auf einer Taste das STRG Z. Was die Arbeit deutlich beschleunigt. Je nach Tablet kann man noch weitere Tasten belegen und so immer wieder genutzte Andockfenster öffnen und wieder schließen.

Grafiksoftware Vektor: CorelDRAW | Adobe Illustrator | Affinity Designer

Neuvorstellung: Affinity Designer 2.0